Hallo Heidi, hallo Karl,
es sind nun schon ein paar Tage vergangen und ich möchte meine Eindrücke meines ersten Brevets
euch nicht vorenthalten.
Zu Beginn gilt mein Dank euch, den Organisatoren. Heidi und Karl, was ich im Vorfeld von Euch gehört habe,
hat 100%ig bestätigt. Ich habe mich als Neuling sofort wohl gefühlt und mein anfänglicher Respekt war fast verflogen.
Vom Start weg war ich doch ziemlich angespannt und der Respekt vor den noch nie gefahrenen 200km machte
mir noch ein klein wenig Bauchschmerzen. Bis Checkpoint 1 zählte ich jeden Kilometer, achtete peinlichst
genau auf Essen und Trinken und vor allem auf mein Tempo. Nur nicht zu schnell!
Mit vollen Trinkflaschen und etwas im Bauch ging es nun weiter. Unbewusst fand ich meinen Rhythmus
immer mehr und die km verflogen nur so. Kontrollfrage aufgeschrieben und weiter zu CP2. Stempel, kurze
Pause und gleich weiter, denn Wasser und Schokolade reicht noch bis CP3.
Die nun folgenden Kilometer waren ein absoluter Genuss. Die Kette surrte, die Sonne lachte und ich begann
zu verstehen was das Brevetfahren ausmacht: Du fährst mit dem Kopf und nicht mit den Beinen.
Und schon war CP3 da. Mein Plan war eigentlich dort eine größere Pause zu machen. Ich dachte an
Trinkflaschen auffüllen, Cappuccino und Gebäck. Aber nicht an eine geschlossene Tankstelle.
Egal, geht ja jeden so. Also Foto gemacht, letzten Schokoladenriegel rein und 2 große Schlucke genommen, das muss reichen.
Mit halber Trinkflasche aber vollem Selbstvertrauen ging es auf die letzte Teilstrecke. Was soll mich jetzt noch stoppen?
Tja, leider machte mir mein Navi einen Strich durch die Rechnung. Es zeigte plötzlich mehrere Strecken an?!?
Als Neuling, der die Strecke zum ersten mal fährt, wusste ich nun nicht ob ich rechts oder links abbiegen soll?
Natürlich hatte ich die Strecke nicht zusätzlich auf meine Smartphone (Anfängerfehler!).
Zum Glück zogen mich 2 Mitstreiter bis ins Ziel. Auf diesem Wege nochmals Danke dafür!
Es war eine wunderschöne Erfahrung, ein tolle Veranstaltung, eine abwechslungsreiche Streckenführung,
ein Fahren wie unter Freunden.
Ich komme wieder! Keine Frage!
Liebe Grüße
Christian
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Vorfreude und warten auf den Start
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5 Uhr, der Wecker klingelt. Draußen ist es Dunkel und ruhig. Ich mache mir mein Frühstück, schmiere mir Käsebrote für das Brevet. Den Tag zuvor hatte ich das Rad fertig gemacht und musste nur noch Kleinigkeiten einstecken.
Draußen ist es wirklich frisch. Brrr. Ich überlege, ob ich genug an Kleidung eingepackt habe. Im Zug nach Treuchtlingen ziehe ich meine Überhose an. Alles andere ist doch zu frisch.
In Graben/Treuchtlingen am Sportheim angekommen ist eine überschaubare aber gut gelaunte Truppe am quatschen. Karl, der Organisator macht schin Fotos, seine Frau Heidi gibt die Brevetkarten aus. Ein kleines pläuschchen mit den beiden und den anderen Startern und schon geht es los.
Das Startfeld ist diesmal schnell unterwegs. Anja und ich werden dieses Brevet gemeinsam fahren. Kurz nach dem Start finden wir uns im fahrenden Feld, besser gesagt, sie findet mich. Den Großteil der Fahrer werden wir heute nicht mehr sehen. Die Geschwindigkeit der anderen ist hoch. Der Gegenwind macht ihnen nichts aus.
Nach einigen km muss ich aber meine überhose los werden. Ich schwitze und mir ist zu warm. Wir fahren links ran und verlieren so unser Feld. So tauschen wir uns aus wie es die ersten Hügel hoch geht. Was hoch geht, muss auch wieder runter gehen. Das auf und ab hat begonnen.
Kurz nach dem Igelsbachsee treffen wir auf Olli und Markus, dessen Schaltzug gerissen ist. Er hat hinten nur noch den größten Gang. Keine Chance das Ding so durchzufahren. Ich habe immer einen Ersatzzug dabei und biete an die Reperatur zu wagen. Der Fahrradhändler in Absberg hatte keine Lust und lehnte ab. Der Schaltzug reißt bei Shimano gerne im Hebel. Wir halten an einer Scheune an und bitten um Hilfe, der richtige Kreuzschlitzschraubendreher ist nicht am Fahrradtool. Uns wird gleich die Kiste voller Werkzeug gebracht. Ich bekomme durch die Serviceklappe am STI die Reste vom Schaltzug entfernt und kann den neuen Zug einbauen. Leider hat das Rad innen verlegte Züge und ich habe keine Ahnung vom Aufbau des Rades. Ich lasse die drei, Olli, Markus und den super netten Anwohner alleine. Anja wartete die ganze Zeit, doch ich will nicht noch mehr Zeit verstreichen lassen. Leider weiß ich bis jetzt nicht wie die Geschichte aus ging.
Zwischenfazit: lernt die Basiskniffe um euer Rad zu reparieren. Reifen, Bremsbeläge, Schaltung.
m ersten Checkpoint gibt es einen Stand mit Pommes und ich gönne mir eine Portion.
Dazu gibt es Cola. Im Hintergrund klingt "Georg Michael - Careless Whisper" aus den Boxen. Manche Situationen schreiben sich selbst.
Gummibärchen, Breze und Aprikosen-Croissant sind für unterwegs. Als wir losfahren sind noch ein paar der Fahrer am essen und quatschen. Im Hintergrund spielt nun "Journey - Don't Stop Believin'"
Natürlich geht es gleich wieder nach oben und dann wieder runter zu fahren. Um dann wieder hoch zu fahren. Karls Name fällt heute öfters. Auch haben wir einen Ohrwurm. Dooont stop believing uahahuaaahaauuua.
Wir rollen durch Unterfranken. Überall gibt es nun Trauben und Wein. Letzteres gibt es auch überall zu kaufen. Bevor es aber jemanden langweilig wird, geht es schon wieder hoch. Irgendwo müssen die Höhenmeter ja herkommen.
Am zweiten Checkpoint angekommen sehen wir auf dem Weg niemanden mehr von unseren Mitfahrern. Niemanden den wir überholen, oder uns überholt. Dann doch ein einsamer Liegeradfahrer. Wir holen uns eine Kleinigkeit zum Essen bevor es weiter geht. Wir sind knapp in der Zeit. 10 Minuten nach unserer Abfahrt schließt der Checkpoint.
ir bringen Druck aufs Pedal und drücken zum nächsten Checkpoint. Eine Stunde vor Zeitende kommen wir an der geschlossenen Tankstelle an. Wir machen ein Foto von der Uhr und dem Schild der Tankstelle, ziehen uns was über. An der Tankstelle sehen wir auch das letzte Mal bis zum Ziel einen unserer Mitfahrer. Den Rest werden wir zu zweit fahren. Noch ein Klamotten wechsel halt und die restlichen Reste verspeisen. Abflug!
So drücken wir weiter durch und erreichen bei Dunkelheit unser Ziel: Graben, Sportheim. Dort werden wir herzlich empfangen und es gibt noch eine warme Brühe. Karl überprüft die Brevetkarten auf Richtigkeit. Immer noch fehlen Fahrer.
Ich mache mich auf zum Zug und falle später in mein Bett.
Fazit: ein anspruchsvolles Brevet über schöne kleine Straßen, durch einsame Täler, verschlafene Dörfer und über schöne Landschaften.
Ich habe noch nie so viele Achtung starkes Gefälle/Steigung Schilder auf einer Tour gehabt. Es sind 38 Rampen und somit eine Tour für Connoisseure des gepflegten Sägezahnprofils. Untersetzung ist Trumpf.
Zufriedene Randonneure und Randonneurinen im Ziel
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